Gestern habe ich mit einem alten Freund den neuen Garten eingeweiht. Zur Saftschorle hörten wir gute Musik, unter anderem das neue Refused-Album. Die Gruppe hatte ich mit „The Shape of Punk to Come“ Ende der 90er – also gerade noch zu Schulzeiten – entdeckt. Am besten gefiel mir damals auf dem Album „Refused Are Fuckin Dead“, Track 9 für die Albumdurchhörer unter uns. Im Vergleich zum älteren Album „Songs to Fan the Flames of Discontent“ mit „Slayer“ war das „The Shape of Punk to Come“ schon deutlich melodischer und experimenteller, auch was den Einfluss elektronischer Stilmittel anging. Mir hatte es damals so gut gefallen, dass ich kaum den Nachfolger erwarten konnte. Blöd nur, dass sich die schwedische Band damals kurz nach Veröffentlichung aufgelöst hatte. Auch blöd, dass ich – damals ohne Netzzugang (auch noch kein 56k-Modem) – nur die Music-Box in Dillenburg als einzige Informationsquelle benutzen konnte / benutzte. Ich ging etwa ein Jahr nach „The Shape of Punk to Come“ hin und fragte, ob es mittlerweile was Neues von Refused gäbe. Der Kerl am Röhrenbildschirm schaute nach und verneinte es schließlich. Als ich dann ein halbes Jahr später mit dem gleichen Anliegen noch einmal dort aufkreuzte, bekam ich die Antwort: „Im System steht noch nix, aber da müsste bald was kommen, da hat so n Kerl neulich schon mal nachgefragt!“ Ich ging, behielt das Missverständnis für mich und erfuhr wenig später von dem Ende von Refused. Tja, und jetzt gibts doch tatsächlich ein neues Album: „Freedom“ ist in gewisser Weise melodischer und experimenteller und somit eine konsequente Weiterentwicklung. Hardcorerockabilly, würd ich das mal definieren. Das Warten hat sich gelohnt und wenn ich erst mal den Plattenspieler angeschlossen hab, brauch ichs nicht mehr per Handy/mp3 zu hören und füge mich dann eher der Songreihenfolge, wie es Albumdurchhörer ja eigentlich auch tun sollten….