Sich nach innen abschotten.
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Anne meinte, ich solle meinen jüngsten Traum hier teilen:
Die Aktien von einem Gießener Start-Up-Betriebsverbund stiegen durch die Decke. Das muss wohl irgendein neuer heißer Scheiß aus der Gründersezene gewesen sein. Ich wischte auch die Zweifel beiseite, dass ich mal wo aufgeschnappt hatte, dass man Aktien eher nicht dann kauft, wenn sie besonders erfolgreich sind und entschloss mich, welche davon zu kaufen – obwohl ich sowas mit Geld ja eigentlich nicht kann. Och nee. Jetzt hatte ich die Wahl, ob ich einzelne Aktien kaufe für 10€ das Stück oder ein Paket von 1000 nehme gratis. Ich überlegte nicht und ging zu meinem stellvertretenden Schulleiter. Der schwatzte mir die letzten Zweifel weg und half mir sogar beim Zusammenbau meines Gratis-Aktien-Pakets. Och nee. Es war so etwas wie ein Mainboard, auf das ein Kühlkörper kam. Zack- zack – zack. Und schon wurde auf den Kühler eine Art kleine Spindel befestigt. Er drückte mir das Zeug schnell zusammengewurschtelt und einen Karton in die Hand und da stand ich nun vor seinem Büro. Ich musste mit Erschrecken feststellen, dass mein Gratis-1000-Aktien-Paket eine Art Abomodell war, für das nun jährlich Geld fällig war. Och nee. Gestresst aber doch neugierig öffnete ich den Karton. Darin befand sich verschiedenstes loses Garn, das mit der Spindel zu handlichen Wollknäueln gedreht werden konnte. Och nee, dachte ich – und dann fiel mir ein, dass wenigstens meine Mutter dann was zum Stricken hat, wenn ich schon mit den Aktien nichts anfangen kann.
Abschlussfrage: Ist die Funktionsweise des Aktienmarkts eigentlich von der Anlage her nachhaltig?
Das Gewissen der Chancengleichen zuckt nicht mehr.
Und wer sich als Teil von allem begreift, legt mühselig und beladen die rastlosen Beine hoch.
Vor einigen Tagen erhielt ich einen Anruf mit italienischer Vorwahl. Jemand wollte mir etwas verkaufen. Ich verstand ihn sehr schlecht, es war laut im Hintergrund und er sprach mit Akzent. Was ich verstand, waren die Wörter „kann ich Sie für…interessieren“, „rating24“ und „bitcoin“. Ich meinte dann, dass ich sicher nichts kaufen werde, da das doch in hohem Maße unseriös sei. Er fragte mich dann, ob ich es kaufen würde, wenn es seriös wäre. Das würde ich vielleicht tun, entgegnete ich. Daraufhin wollte der Anrufer wissen, was denn nötig sei, damit das Angebot seriös ist. Ich empfahl ihm, nicht am Telefon zu verkaufen und hab dann auflegen müssen. Das Gespräch hätte ich mit ihm aber glaube noch eine Weile so weiter führen können.
Anne erinnerte die Geschichte an Freund oder Arschloch. Ich musste an diesen Artikel denken: Bitcoin is a mouth hungry for fossil fuels. Vielleicht hätte ich ihn mal nach der Nachhaltigkeit dieses Investments fragen sollen.
Ein hörenswerter Beitrag darüber, wie wir Menschen um Wahrheit zu ringen scheinen: Über alternative Fakten, Wissenschaftsskepsis und Verschwörungsdenken.
Mir gefällt, wie Argumentationsmuster dargestellt werden. Ein zeitgenössischer Querdenker blufft demnach, wenn er kritisch hinterfragt. Er hat nämlich gar kein Interesse an der Wahrheit sondern verfolgt andere Ziele. Als Beispiel wird der Umgang mit dem Klimawandel im ausgehenden 20. Jahrhunderts genannt (1970er Jahre: Wie Exxon den Klimawandel entdeckte – und leugnete).
Ich musste dabei dann an zwei Dinge denken:
Zum einen kommt mir die mediale Präsenz von Wissenschaftlern wie Streeck als eine Inszenierung vor. (Wo sind da die Verschwörungstheoretiker, wenn man sie braucht?) Allerdings bin ich von diesem Youtube-Video beeinflusst worden: Corona-Pandemie mit Hendrik Streeck.
Zum anderen hab ich vor etwa einem halben Jahr bei einem Ausflug mit einem Kollegen ein Streitgespräch über Adorno angefangen. Der Kollege war eher Gegenwartspessimist und schüttelte mit dem Kopf, als er etwa feststellte, was bloß aus dem Land der Dichter und Denker geworden sei. Er hatte die Dialektik der Aufklärung offensichtlich nicht gelesen und Adorno unterstellt, für die ganze Misere gerade (Adorno -> 68er Bewegung -> Ur-Katastrophe der Gegenwart) verantwortlich zu sein. Dem musste ich widersprechen, weil es ja Adorno darum gegangen war, zu erklären, wie es im Land der Dichter und Denker zu so etwas Barbarischen wie dem Holocaust kommen konnte. Der Kollege gestand ein, dass er Adorno nie gelesen hatte. Er hatte also nur geblufft. Das Problem an der Geschichte: Ich hatte es zwar geleesen, die wesentlichen Schlussfolgerungen habe ich aber von Alexander übernommen, also auch nur geblufft.
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(Disclaimer: 2020 war nichts für zart Besaitete.)
Freedom is so precious, we need to fight for it all we can.
Do you need a shoulder to cry on?
Do you need someone to talk to?
Do you need someone to say how sorry they are for your loss?
My hope is that you can find a supportive friend, family member, or clergy to be with you in this time of need.
This was a first time reading experience for me.
Losing a child, especially that is your own, has got to be one of the worst things in life.
I am truly sorry for your loss.
My thoughts and prayers are …
https://app.inferkit.com/demo : „Freedom is“
Diego meinte damals (vor 10 Jahren, Alter!), ich hätte geschummelt, als ich das Google-Schreibprogramm benutzte. Jetzt hab ich das mit GPT2 nochmal ausprobiert. Ich frage mich, ob mir mit dem Text auch Schummelei vorgeworfen worden wäre. (Vorher habe ich das angehört: Anmerkungen zur Automatisierung: Von der Zukunft des homo sapiens.)
PS:
Zeitschrift für Freiheit und Justiz», bezeichnete er die Sache als «eine Mitgliedschaft in einem sich ständig weiterentwickelnden System». Die Haftpflichtverletzung habe in Gefahr gemacht, da sie eine Rolle gespielt habe, «die des Tricks dieses Systemes und des Neonazismus im Sinne der Identitätssinnigkeit». Unter den Verfassern der Vorwürfe zur Medienaktion steht auch die Schweizerische Freiheit party, die klassische Hörversteher-Bande, die sich unter anderem in der Schweiz aktiv in mehr als 100 Medien zusammenfügt.
https://app.inferkit.com/demo : Zeitschrift für Freiheit
PPS:
Postille: Freiheit der Dinge Ist olympische Medizin zu dem Thema, mit dem man sich ausführt, was bedeutet Freiheit für den Inhalt? Freiheit in der richtigen Öffentlichkeit ist immer eine ihrer Fälle. Man kann beispielsweise bei Freiheit des Lesens nicht unbeobachtet von ganz anderen, das Spiel mit der Sprache beschäftigen. Aber diese Grundlegung gibt es beim Lesen kaum. Daher muss man zunächst einmal davon ausgehen, wie sich diese Wege verfolgen und wo sie die verschiedenen Lebensfälle sprechen.
https://app.inferkit.com/demo : Postille: Freiheit
PPPS:
Ulay, was leesen! „You saved the boy!“ the old man shouted, „This is your revenge, for all the animal sacrifices to the spiders and ants.“ Ulay did not respond. The old man turned to him: „Let me make the first move. Show your face!“ Ulay opened his arms and when the old man shot at him with his rifle, Ulay ran for shelter under a bank. He pulled the sword out of the floor. The old man leaped on him with the rifle. Ulay tried to bring it down, but he was overpowered.
https://app.inferkit.com/demo : Ulay, was leesen!
Christian Drosten spricht bei #formate20 von der Wahrnehmungslatenz. Er meint damit wohl den Selbstschutz, als er recht schnell in der Öffentlichkeit stand und von vielen Seiten beobachtet und bewertet wurde. Mich erinnert diese Wahrnehmungslatenz (kurz: Hää?) an einen alten Klodiskurs.
Und vergeben uns unsere Schuld:
„Wir lösen unser Land von falschen Schuldgefühlen, die uns zu schlechten Entscheidungen verleiten. Wir lösen unser Land von Selbsthass und Selbstverdammnis aufgrund unserer geschichtlichen Vergangenheit. Wir senden Gottes vergebende Kraft in die Herzen der Deutschen hinein. Als Antwort auf die Liebe Gottes rufen wir als deutsche Nation: Jesus, wir lieben dich!„
Hartes Zeug. Was da wohl die Christen in der Antifa von halten?
Ich zitiere mal Matthäus 6,24, wo es um den Umgang mit einem anderen Kult als den Nationalkult geht:
Niemand kann zweien HERREN dienen. Entweder er wird einen hassen und den andern lieben, oder wird einem anhangen und den andern verachten.
Siehe auch:
- Auftritt von Michael Ballweg: https://twitter.com/bjokie/status/1301309198366584832?s=20
- Auftritt von Nikolai Nerling: https://twitter.com/JFDA_eV/status/1300364483915808768?s=20
- Im Schafspelz unter Schafen: https://www.deutschlandfunk.de/querdenken-initiator-ballweg-die-eine-oder-andere.694.de.mhtml?dram:article_id=483435
Da fällt mir ein Aphorismus ein, frei nach Anne: Der Ballweg ist der Bachmann des Westens. (Ok, nicht so gut wie Leipzig ist das Berlin des Ostens.)
Und zum Schluss noch eine Bauernweisheit:
Mal hältste den Kürbis,… mal biste der Kürbis: https://twitter.com/glr_berlin/status/1299739147708641281?s=20
Vergangene Nacht habe ich etwas geträumt, an das ich mich teilweise erinnere – das ist nicht selbstverständlich. Es ging um ein Buch: As far as I am. von Heinz Erhardt.
Es besteht aus drei Teilen, die sich jeweils mit einem Abschnitt aus dem Leben des Künstlers beschäftigen. Das grobe Erzählgerüst ist autobiographisch gehalten, besitzt aber viele fiktive Elemente, die es eindeutig zu einem Roman im klassischen Sinne machen. Es ist bebildert mit Ansichten im Postkartenformat aus der „guten alten Zeit“ und umfasst ca. 330 Seiten. Den Verlag habe ich leider vergessen.
Kommen wir zum Inhalt. Hier wird es etwas trickreich, denn ich will nicht zu viel verraten. – Kann ich auch gar nicht, denn ich hatte mir das Buch ausgesucht, um es in einer Arbeit zur Verteidigung meines Beamtentums zu untersuchen. (Es handelt sich um eine Art 3. Staatsexamen.) Nach langem Vorgespräch mit dem zuständigen Professor wurde meine Gliederung schließlich genehmigt, ich ging in die Buchhandlung, holte meine 5bändige Spezialausgabe von As far as I am. ab und fing an zu schreiben. Wegen Zeitmangels konnte ich den Roman kaum leesen und sog mir für meine schriftliche Arbeit etwas aus den Fingern. Ich weiß, dass ich unzufrieden mit dem Haupteil war, doch um ihn zu verbessern, musste ich den Roman vollständig lesen, das war ausgeschlossen. Ob ich die Arbeit fertigstellen konnte, will ich hier nicht verraten…
Mir hat As far as I am. wirklich gut gefallen. Vor allem beeindruckt mich nach wie vor das Repertoire des Autors, da er mir bislang nur durch seine deutschsprachigen Gedichte bekannt gewesen ist. Die philosophische Denktiefe, die in der geschickt angeordneten Verquickung autobiographischen und fiktiven Stoffs an vielen Stellen aufblitzt, habe ich so noch nirgends gelesen. Seitdem lese ich Erhardt völlig neu. So ist zum Beispiel für das heiter wirkende Gedicht Die Made eine völlige neue Rezeption zwingend erforderlich („Schade!“). As far as I am. ist der Schlüssel zu Heinz Erhardts Gesamtwerk.
Ich grübele übrigens seit dem Aufwachen nach einer passenden Übersetzung des Titels.
Mal ein kurzer Gedanke zur Diskussion um die Lockerungsmaßnahmen derzeit in Deutschland:
Mir fällt auf, dass es in der Diskussion allgemeinhin um das Abwägen zwischen Freiheit des Einzelnen (im Sinne von Möglichkeiten) und dem Schutz des Lebens geht. Das ist meiner Meinung nach etwas fadenscheinig, schließlich nähme ich mit der Ausbreitung des Virus den Menschen, die sich mehr Sorgen um die Krankheit machen müssen als andere, viele Möglichkeiten. Es geht also eher um das Abwägen zwischen den Freiheiten der unterschiedlich durch das Virus bedrohten Menschen.
Das verändert den Blick auf die Diskussion wesentlich.
Mein Leben lang dachte ich, die Welt quält mich damit, Teil von ihr sein zu müssen, bis ich erkannte, dass meine Qualen darin bestehen, dass sie schneller ist als ich. Diese Erkenntnis zu verarbeiten ist eine Lebensaufgabe und so viel Zeit habe ich schon verschwendet.
Gibt es etwas zusammenhängenderes zwischen dem Einzelnen und der Welt als das Essen? Hörtipp: Ernährungstechnologien – Essen in Zeiten des Coronavirus.