In den vergangenen Wochen habe ich drei Filme gesehen:
- Die Yes Men im Jokus
- The Hateful 8 im Kinopolis
- Hail, Caesar im Kinocenter
The Yes Men mit deutschen Untertiteln wurde im Rahmen der Globale aufgeführt und hat mir gefallen. Ziemlich beeindruckend, was man mit gesellschaftskritischem Unfug alles anstellen kann. Insbesondere die Tanzeinlage zu indianischen Gesängen mit Vertretern nordamerikanischer Energiekonzerne war erstaunlich. Kommunikationsguerilla nennt man das ganze.
Das anschließende Gespräch mit Jörg Bergstedt (aus dem Kreis des Infoladen) hat mich an frühere StuPa-Sitzungen erinnert, in denen er gelegentlich als linke Opposition zur Demokratischen Linken (die Liste mit der Sau), Brennpunkt Uni (das waren noch Zeiten, Alter), UniGrün und JuSos aufgetreten ist.
Hateful Eight (in der deutschen Version) fand ich ziemlich enttäuschend, da verstehe ich die IMDB-Wertung 8,0 nicht. Die Anfangsszene war grandios, gerade auch wegen der Musik. Der Rest ein typischer Tarrentino – das ist hier durchaus als banausenhafte Umschreibung von übertriebener filmischer Gewaltdarstellung gemeint. Und weil die Erzählweise mir doch arg bekannt vorkam. Ich glaube, Leute, die sich für Filme interessieren und sich mehr mit ihrer Darstellungsform beschäftigen als mit der Darstellung einer Geschichte, finden Gefallen an dem Film. Westernfans kann ich ihn weniger empfehlen. Ach ja, und ein kräftiges Buuuuhhh! für die Location. Kinopolis mag ich so gar nicht. Fast so unpersönlich abfertigend wie die angegliederte Restaurantkette Bolero.
Hail, Caesar! im englischen Original hat mir besser gefallen, wenngleich der Film sich thematisch mit dem Hollywood der 1950er beschäftigt und die Geschichte selbst irgendwie nicht wirklich greifbar wird. Der Plot wird gut erzählt und mir haben vor allem die mühevollen Darstellungen der Sets der verschiedenen Filmdrehs gefallen. Mein Sitznachbar meinte am Ende des Films: „Der Film könnte jetzt noch ’ne Weile weitergehen!“ Das traf es auf den Punkt, da die Handlung selbst nicht unbedingt fertig war und ich Spaß an der ausschnitthaften Darstellung der präzisen Persiflage verschiedener Filme der Zeit hatte. Die Stepptanzeinlage rund um Channing Tatum als (schwuler) Matrose ist gelungen (besser als der Gesetzlose in Hateful Eight) und erwähnenswert ist auch, dass ich Jonah Hill erst hinterher beim nochmaligen Trailerschauen auf Hinweis einer Bekannten erkannt hab. Der hat ganz schön zugelegt, für die Rolle. George Clooney hat in vielen Szenen exakt die Gleiche Mimik drauf wie in O Brother, Where Art Thou. Während des Films haben ein paar Leute den Saal vorzeitig verlassen. Wahrscheinlich, um schnell auf IMDB den Film downzuraten. (Zu downraten? Wie formuliert man das, wenn man auf den Anglizismus nicht verzichten möchte? Ich struggle gerade. – Sorry, ich meinte: Das ficht gerade meine Syntax an.)