Vergangenen Samstag habe ich in Hamburg ein Refused-Konzert besucht. Dazu hatte ich vor ein paar Wochen einfach Tickets bestellt, ohne mir weiter Gedanken zu machen. Die Show in den Docks war recht gut, sie haben entgegen meiner Befürchtung auch ältere Lieder gespielt. Älter war dann auch das Publikum, was mir dann vor Augen führte, das ich langsam zu den alten Leute gehöre, Junge.
Der Sänger, der in all seinem affektiert hippen Auftreten nicht nur sympathisch rüberkam, hielt zwischendurch immer wieder kurze Redebeiträge, persönlich politische Statements, bspw. zum Kapitalismus und Klimawandel. In seinem ersten Statement nahm er Bezug auf die jüngeren Pariser Terroranschläge und berichtete von einem Konzert in Antwerpen, das wohl zu der Zeit der erhöhten Sicherheitsmaßnehmen stattgefunden hat. Schwer bewaffnete Polizeieinheiten patroullierten demnach um das Gebäude, zwei Scharfschützen waren im Raum. Das sei für die Band ein blödes Gefühl gewesen, dies zu wissen, im Gegensatz zu den Besuchern.
Was später des Nachts krass war: Die Reeperbahn war so voll wie der Seltersweg Samstag Vormittags in der Weihnachtszeit. Insgesamt eine unglaublich dichte Gegend mit Sexkinos an der einen Stelle und katholischem Kindergarten um die Ecke, reicheren St. Pauli Besuchern und Pfandsammlern, die für leer werdende Anstehbiere beinahe Schlange standen. An den Landungsbrücken wars auch sehr nett, nur auch windig. Ganz gut gefallen hat mir die Bar kuchnia, empfehle ich vor allem wegen der interessanten Getränkeauswahl und der persönlichen Atmosphäre.